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Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung

Über uns

Der Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung Hamburg (LGV) ist bereits aktiv in der buildingSMART-Fachgruppe BIM-Verkehrswege. Wir stellen im Interview mit dem LGV-Geschäftsführer Rolf-Werner Welzel unser 400. Mitglied vor, das sich als Antreiber und Unterstützer der digitalen Transformation begreift und so stellvertretend für alle unsere Mitglieder steht.

Was macht der Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung? Welches sind Ihre Hauptaufgaben?

Das Leistungsspektrum des Landesbetriebs Geoinformation und Vermessung (LGV) umfasst alle Aufgaben, die ein Ministerium, ein Landesvermessungsamt, eine Aufsichtsbehörde über die ÖbVI und ein kommunales Vermessungsamt zu erledigen hat. Dazu zählen insbesondere die amtliche  Vermessung, die Führung des Liegenschaftskatasters, die Grundstückswertermittlung inkl. Gutachterausschuss, der Ausbau und Betrieb der Geodateninfrastruktur Hamburg und der Metropolregion, die Erfassung, Pflege und Bereitstellung der urbanen Daten. Weiterhin sind die Realisierung von Geo-Anwendungen aller Art und die Entwicklung und Festsetzung von fachübergreifenden einheitlichen Datenstandards wichtige Aufgaben. Im Rahmen der digitalen Strategie der Freien und Hansestadt Hamburg ist der LGV Ansprechpartner für die Erhebung und Nutzung der städtischen (Geo-) Daten, agiert zugleich als technologischer Treiber für digitale Innovationen und unterstützt gezielt den digitalen Transformationsprozess.

Welche Rolle spielen heute digitale Methoden und Werkzeuge?

Die Digitalisierung bestimmt heutzutage die Arbeitsweise und -geschwindigkeit in der Gesellschaft, der Wirtschaft und der Verwaltung und seit geraumer Zeit auch im Bauwesen. Inzwischen ist längst deutlich geworden, dass durch die digitalen Möglichkeiten Projektinformationen transparenter und effizienter kommuniziert werden können und so zur Minimierung von Projektstörungen beitragen. Digitalisierung bedeutet u.a. neue Arbeitsweisen und Prozesse, unterstützt vor allem von neuen Technologien insbesondere der Kommunikation. Denn das Ziel ist ein lückenloser Informationsfluss zwischen den unterschiedlichsten vernetzten Systemen und Projektbeteiligten. Dies erfordert die Weiterentwicklung von bestehenden und besonders die Neuentwicklung von digitalen Methoden und Werkzeugen für unsere städtischen Anwendungen. Zwingend erforderlich ist auch das Implementieren der für den herstellerneutralen, verlustfreien Austausch erforderlichen Datenstandards.

Was erwarten Ihre "Kunden" von Ihnen - heute und zukünftig?

Durch die durchgängige Digitalisierung  gelingt unseren „Kunden“ die  Darstellung der realen  Welt in  der virtuellen Welt und umgekehrt. Einer der erfolgskritischen Faktoren  für viele Projekte, gerade im Bauwesen ist die reibungslose Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten. Unsere Auftraggeber bei der Vernetzung von Menschen und Anwendungen zu unterstützen und beratend während des gesamten Prozessverlaufs zur Seite zu stehen, das wird von uns erwartet. Die Vorteile, die sie z. B. im Bauwesen davon haben, sind u. a. Prozesstransparenz an Schnittstellen bei der Zusammenarbeit unterschiedlicher Gewerke sowie ein effizienterer Informationsaustausch.

Spielt Building Information Modeling eine Rolle? Was müssen Sie zukünftig für BIM-Projekte (Infrastruktur oder Hochbau) vorhalten?

Die Realisierungsträger der Stadt Hamburg haben den Nutzen und die Vorteile von BIM erkannt und treiben die Etablierung intensiv voran. Gemeinsam und insbesondere fachübergreifend werden die für das Digitale Planen und Bauen erforderlichen Grundlagen und Rahmenbedingungen erarbeitet und bereitgestellt – Ziele und Ergebnisse sind u.a. Wissenstransfer, Know-how-Aufbau,  Regelwerke, Mustervorlagen, angepasste und abgestimmte Workflows etc. – ein schrittweiser, praxisorientierter Digitalisierungsprozess. Hier legt der Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung seinen Schwerpunkt auf die zu erarbeitenden Standards, um ein vereinheitlichtes Arbeiten in der Stadt zu gewähren. Uns ist bewusst, dass dies nicht isoliert in einer, wenn auch großen Stadt geschehen darf. Insellösungen sind für die Digitalisierung kontraproduktiv. Um die Kompatibilität zu regionalen und nationalen Standards zu gewährleisten, wirken wir in diversen bundesweiten Arbeitskreisen und Fachgruppen mit, wie z. B. in der Fachgruppe „BIM-Verkehrswege“ des buildingSMART e. V.

Welchen Stellenwert hat der softwareneutrale Datenaustausch in Bauprojekten in Hamburg?

Hamburger BIM-Projekte sind openBIM-Projekte. Allein aus vergaberechtlichen Gründen wird da nur schwer etwas anderes möglich sein. Wir setzen konsequent auf einheitliche, herstellerneutrale Datenschnittstellen. Für die durchgängige, Software neutrale Interoperabilität von der Planung über den Bau bis zum Betrieb haben wir in Hamburg die BIM-Standards der FHH und Bauteilkataloge für die Fachbereiche Brücken, Geotechnik, Gefahrguterkundung, Straße etc. erstellt.

Was war ausschlaggebend für eine Mitgliedschaft bei buildingSMART Deutschland? Was erwarten Sie? Wo werden Sie sich engagieren?

Wie bereits erwähnt: Seit April 2018 engagieren wir uns in der Fachgruppe „BIM-Verkehrswege“ des buildingSMART e. V. Hier wirken wir aktiv in den Arbeitsgruppen „Straße/Kanal“ und „Bestand/Vermessung“ mit, da in der Stadtverwaltung der Infrastrukturbereich hinsichtlich BIM zurzeit der agilste Bereich ist. Ausschlaggebend für unser Engagement war zudem der Gedanke, dass die in Hamburg entwickelten BIM-Standards in die überregionalen Entwicklungen einfließen, damit von Beginn an eine überregionale Kompatibilität gesichert und eine spätere Übernahme bzw. Anwendung der bundesweiten Standards somit nahtlos möglich ist.

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