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"Open-BIM und Open-GIS für alle!" auf der Intergeo 2025 in Frankfurt

13.10.2025

Dr. Katharina Lundenberg stellte auf der INTERGEO 2025 das Positionspapier "Amtliche Geobasisdaten als Basis für digitale Prozesse beim Planen, Bauen und Betreiben" vor.
Judith Krischler sprach zu GIS in BIM-Projekten.
"Digitale Souveränität" war das Thema von Sebastian Pache auf der INTERGEO 2025.
Das Fazit von Sebastian Pache: Digitale Souveränität ist zwingend auf offene Standards angewiesen ist und bedingt diese auch.
Markus Hochmuth, buildingSMART-Vorstandsmitglied und Geschäftsführer von Obermeyer Digital Solutions, moderierte den buildingSMART Deutschland-Vortragspanel "Open-BIM und Open-GIS für alle!".

Auch 2025 war buildingSART Deutschland wieder als Kooperationspartner auf der INTERGEO dabei und mit am Gemeinschaftsstand im Verbändepark des DVW e. V. vertreten. Höhepunkt unseres Engagements auf der Messe war in diesem Jahr das einstündige Vortragspanel im Konferenzprogramm am Nachmittag des 8. Oktober 2025 unter dem den Titel "Open-BIM und Open-GIS für alle!". Es bestand aus drei Fachbeiträgen. Alle Referentinnen und Referenten sind aktive Mitglieder der buildingSMART-Fachgruppe BIM- und GIS-Integration.

BIM und GIS intelligent verknüpfen

Den Anfang machte dabei Dr. Katharina Lundenberg (Frankfurt University of Applied Sciences), die das im Mai diesen Jahres veröffentlichte gemeinsame Positionspapier von AdV (Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Länder), BDVI (Bund der Öffentlich bestellten Vermessungsingenieure) und buildingSMART Deutschland vorstellte. Darin haben die drei Akteure das Ziel formuliert, dass amtliche Geobasisdaten als verlässliche Grundlage für Planung, Bau und Betrieb zukünftig konsequent in digitale Bauprozesse integriert werden sollen. Dafür müssen BIM (Building Information Modeling) und GIS (Geoinformationssysteme) als Basis für digitale Zwillinge von Bauwerken und Infrastrukturanlagen intelligent verknüpft werden. Eine wichtige Rolle spielen dabei die Nutzerbedarfe hinsichtlich der Geobasisdaten: 

  1. Vereinheitlichung hinsichtlich des Umfangs und der Struktur von Daten 
  2. flächendeckend zuverlässige, unentgeltliche und interoperable Bereitstellung der Geobasisdaten 
  3. zentrale, bundesweite Bereitstellung der Geobasisdaten für länderübergreifendes Arbeiten 
  4. einheitliche Open Web Services (OWS), mit denen Daten jederzeit webbasiert und aktuell abgerufen werden können 
  5. Integration einheitlich strukturierter Qualitätsmerkmale in die Metadaten 
  6. das Angebot von Geobasisdaten im IFC-Format 
  7. nutzerfreundlicher Datenabruf als anwendungsartbezogene, zielgerichtete Auswahl/Filterung der Daten in Webportalen – nach räumlichen und/oder attributiven Kriterien 
  8. Vereinheitlichung bei der Bereitstellung von unterschiedlichem Detaillierungsgrad

Das Positionspapier "Amtliche Geobasisdaten als Basis für digitale Prozesse beim Planen, Bauen und Betreiben" (Mai 2025) steht im Webshop des bSD Verlags kostenlos zum Download bereit.

Vereinfachung bei der Formulierung projektspezifischer AIA

Der zweite Beitrag von Judith Krischler (Bauhaus-Universität Weimar) widmete sich dem im Oktober 2025 in der bSD Schriftenreihe erschienenen Heft 1.03 "GIS in BIM-Projekten". Die Empfehlungen, die in diesem Heft formuliert sind, sind letztlich eine erste Antwort auf die Forderungen aus dem oben vorgestellten Positionspapier. Die Integration von Geoinformationssystemen (GIS) und Building Information Modeling (BIM) verspricht ein enormes Potenzial zur Optimierung von Bauprojekten über den gesamten Lebenszyklus. Durch die Kombination von großflächigen geografischen Daten mit detaillierten Gebäudemodellen können fundiertere Entscheidungen getroffen, Prozesse effizienter gestaltet und innovative Lösungen entwickelt werden. In der Praxis gestalten sich die Integration und die Nutzung der Synergieeffekte jedoch oft komplexer als erwartet. Die Handreichung der buildingSMART-Fachgruppe soll helfen, die Formulierung von projektspezifischen Auftraggeber-Informationsanforderungen (AIA) hinsichtlich der Nutzung von GIS-Daten in einem BIM-Projekt zu vereinfachen und auf wichtige Besonderheiten aufmerksam zu machen. Das Heft erfreute sich anschließend an unserem Messestand großer Nachfrage.

Ab sofort kann das Heft in unserem Webshop zum Unkostenbeitrag von 28 Euro bezogen werden.

Digitale Souveränität begünstigt Innovation und Flexibilität

Sebastian Pache (Esri Deutschland) legte daraufhin anschaulich dar, dass digitale Souveränität für Unternehmen und staatliche Einrichtungen der einzig richtige Ansatz ist, um nicht politisch oder wirtschaftlich erpressbar zu sein und dennoch eine offene, wettbewerbsfähige Wirtschaft und Verwaltung zu unterstützen und zu gestalten. Digitale Souveränität begünstigt Innovation und Flexibilität – zwei entscheidende Faktoren, die neben der Digitalisierung die Effizienzsteigerung der Bauwirtschaft vorantreiben sollen. Sebastian Paches Ausführungen verdeutlichten, dass Digitale Souveränität zwingend auf offene Standards angewiesen ist und diese auch bedingt.

Aktive Rolle der buildingSMART-Fachgruppe BIM- und GIS-Integration 

Abgerundet wurden die drei Fachbeiträge durch unser Vorstandsmitglied Markus Hochmuth (Obermeyer Digital Solutions), der als Moderator des Vortragspanels auch die Gelegenheit nutzte, insgesamt die Arbeit der buildingSMART-Fachgruppe "BIM- und GIS-Integration" vorzustellen. Diese besteht derzeit aus gut vierzig Vertreterinnen und Vertretern von Unternehmen, Hochschulen und öffentlichen Verwaltungen. Ihre Agenda hat die Gruppe im Juli 2023 in ihrem gleichnamigen Whitepaper zusammengefasst. Dieses ist im Webshop des bSD Verlags kostenlos zu beziehen. Die Gruppe hat mit dem Positionspapier und dem ersten Heft in der Schriftenreihe zwei erste Meilensteine erreicht. Sie steht aber weiterhin jederzeit für neue Interessenten offen

Über folgende E-Mail-Adresse können Sie mit der Gruppe in Kontakt treten: FG-BIM-GIS@buildingsmart.de.
 

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