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Booster-Workshop zündet beim 16. Plenartag in Berlin

05.11.2025

Booster-Workshop beim 16. Plenartag von buildingSMART Deutschland
Alle Arbeitsgruppen stellten sich dem Austausch.
Alle Arbeitsgruppen zeigten, woran sie arbeiten.
Ralf Becker von der RWTH Aachen stellte die Ziele der geplanten neuen Querschnittsgruppe „Bestandserfassung und Bestandsmodellierung“ vor.

Am 3. November 2025, einen Tag vor unserem 29. buildingSMART-Forum, trafen sich im Bundesverkehrsministerium in Berlin die Sprecherinnen und Sprecher unserer rund 30 Arbeitsgruppen zum 16. buildingSMART-Plenartag. Das regelmäßig stattfindende Treffen dient dem fachübergreifenden Austausch, der Koordination gemeinsamer Ansätze und dem Vermeiden von Doppelarbeit. Neben Einblicken aus den Arbeitsgruppen standen auch Aktuelles aus Vorstand, Geschäftsstelle und von buildingSMART International auf dem Programm. Beim abschließenden Get-together wurde der lebhafte Austausch in informeller Atmosphäre fortgesetzt.

Den Schwerpunkt des 16. Plenartags bildete der Booster-Workshop für unsere Arbeitsgruppen. In zwei Durchgängen präsentierten jeweils acht Arbeitsgruppen in dreiminütigen Pitches ihren derzeitigen Arbeitsstand, das bislang Erreichte und ihre Ziele für die kommenden Monate. Das war höchst informativ und angesichts der vorgegebenen Kürze entsprechend lebendig und unterhaltsam. Ebenso war die Aufmerksamkeit im Publikum entsprechend groß.

Interdisziplinärer Austausch kommt an

Anschließend stellten sich die Vertreter in einem Marktplatz-Format den Fragen, Anregungen und dem Austausch mit den Vertretern aller anderen Arbeitsgruppen. Mehrere Aufforderungen zum rotierenden Wechsel sorgten für zusätzliche Durchmischung und beförderten den interdisziplinären Austausch. Ein Konzept, das voll aufging und sehr gut angenommen wurde. 

Die abschließende Auswertung der Diskussionen an den "Marktständen" zeigte: Der Blick über den eigenen Tellerrand ist für die einzelnen Arbeitsgruppen unseres Querschnittsverbandes unverzichtbar. Einzelne Gruppen wie IFC4Lab, Großküchenplanung, Krankenhausbau oder Wohnungswirtschaft und Facility Management erkannten spontan, wie wertvoll ein engerer Austausch ist. Einigkeit herrscht somit auch darüber, dass dieses aktivierende und beteiligende Format möglichst wiederholt werden solle. Vielleicht schon bei den Arbeitstreffen, die am Vortag des nächsten buildingSMART-Anwendertags im Mai 2026 geplant sind. Abzuwarten bleibt, ob dieser Schwung für den interdisziplinären Austausch in den nächsten Monaten in das Online-Format "Executive Call" übertragen werden kann. Denn es ist die persönliche Begegnung, die den Plenartag so effizient und dadurch attraktiv macht.

Einen zusätzlichen Beitrag aus den Arbeitsgruppen lieferte eine Initiative von Vermessungsexperten, die das Konzept einer künftigen Querschnittsgruppe „Bestandserfassung und Bestandsmodellierung“ vorstellte. Der Hintergrund: In mehreren Fachgruppen wird zwar die vermessungstechnische Erfassung behandelt, doch bislang fehlen konkrete Anforderungen oder Umsetzungsrichtlinien. Etwa zu Raumbezug, Auflösung oder Genauigkeit. Da viele Vermessungsaufgaben fachübergreifend ähnlich sind und sich die Beteiligten häufig in mehreren Gruppen engagieren, erscheint eine eigene Fachgruppe nicht sinnvoll. Stattdessen soll ein neues, flexibles Format entstehen, das die Expertinnen und Experten projektbezogen bündelt und bei Bedarf aktiviert. Die Resonanz auf den Vorschlag war durchweg positiv – erwartet wird ein besonders effizientes und praxisnahes Arbeiten. Eine entsprechende Vorhabensbeschreibung soll dem Vorstand in Kürze zur Genehmigung vorgelegt werden. Das Modell könnte künftig als Blaupause für weitere Querschnittsthemen dienen.

Zur Einstimmung in den Booster-Workshop gab es mehrere Berichte zu den Grundlagen der Arbeit von buildingSMART Deutschland. buildingSMART Deutschland-Geschäftsführer Gunther Wölfle berichtete über aktuelle Entwicklungen. International wächst buildingSMART weiter: Mit Ecuador, Mexiko und den Philippinen kamen in den vergangenen zwölf Monaten drei neue Chapter hinzu – weltweit arbeiten nun 39 aktive Chapter an Open-BIM und den Services von buildingSMART.

Neuigkeiten zur Verbandsentwicklung

Auch in Deutschland bleibt die Mitgliederentwicklung positiv, wenn auch etwas weniger dynamisch als vor der Coronapandemie. Bis Jahresende, so Gunther Wölfle, werde das 800. Mitglied begrüßt. Er stellte zudem neue Mitarbeitende der Geschäftsstelle vor, darunter zwei, die im Forschungsprojekt Construct-X tätig sind. Besonders erfreulich fiel die Bilanz der Vorstandardisierung aus: Mit sechs neuen Heften in der bSD-Schriftenreihe, einem technischen Leitfaden und einem Positionspapier war das vergangene Jahr das produktivste in der 30-jährigen Verbandsgeschichte. Ergänzend berichteten Janine Altmann und Georg Knobloch über Regionalgruppen und das Zertifizierungsprogramm. Die Regionalgruppen verzeichneten im Jubiläumsjahr eine starke Resonanz mit 1.800 Teilnehmenden. Das Foundation-Programm zur Vermittlung von BIM-Grundwissen läuft stabil – auch dank der neuen, vergünstigten Prüfungsgebühren für Studierende. Es zählt rund 2.100 Absolventinnen und Absolventen pro Jahr (insgesamt 12.000). Eine besonders große Nachfrage erfährt das neue Practitioner-Programm mit den Profilen openBIM Management und openBIM Koordination. Die Geschäftsstelle reagierte darauf mit der Einrichtung einer zusätzlichen Assistenzstelle.

Der Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Cornelius Preidel berichtete über aktuelle Themen aus der Verbandsarbeit und über die Höhepunkte des buildingSMART International Summit, der vom 22. bis 24. September 2025 in Berlin stattfand. Besonders viel Aufmerksamkeit erhielt dort die Session des internationalen Zertifizierungsprogramms PCert, in der das neue Prinzip des „Chapter Driven Development“ vorgestellt wurde. Für Deutschland eröffnet dieser Ansatz die Möglichkeit, künftig Programme unter dem Dach von buildingSMART International zu entwickeln, die zunächst auf nationale Anforderungen zugeschnitten sind. Bereits in Vorbereitung sind Initiativen zu Ökobilanzierung und CDE-Management, ergänzend zum kurz vor dem Start stehenden Programm „Vertieftes Wissen Infrastruktur“. Außerdem stellte Cornelius Preidel das im Rahmen des European Open BIM Forum (EOF) gestartete Projekt Open BIM Harmony vor. Ziel der Initiative ist es, Informationsanforderungen und BIM-Abwicklungspläne europaweit zu harmonisieren – als praxisnahe Orientierung für Bauherren und Auftraggeber. 

Dank dem Gastgeber

Unser Dank gilt abschließend dem gastgebenden Bundesverkehrsministerium, das als langjähriges Mitglied von buildingSMART Deutschland unsere Arbeit zum wiederholten Male dieser Form unterstützt hat und mit den Rahmenbedingungen großen Anteil am Erfolg des 16. Plenartages hatte.  
 

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