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Nachhaltig, klimaneutral, ressourcenschonend: Forderungen an die Bauwirtschaft

02.07.2023

4. Karlsruher Bauherrenkongress – Diskussionspanel
4. Karlsruher Bauherrenkongress – Publikum
4. Karlsruher Bauherrenkongress
4. Karlsruher Bauherrenkongress – Team Roofkit
4. Karlsruher Bauherrenkongress – Sandra Tretter vom Projektteam Campus Neues Klinikum Lörrach
4. Karlsruher Bauherrenkongress – OB Dr. Frank Mentrup
4. Karlsruher Bauherrenkongress – Team Roofkit
4. Karlsruher Bauherrenkongress – Diskussionspanel

Beim 4. Karlsruher Bauherrenkongress in der IHK Karlsruhe standen am vergangenen Donnerstag (29. Juni 2023) die Themen Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und Klimaneutralität für das Bauen „mit“ Bestand im Mittelpunkt. Expertinnen und Experten aus dem Bauwesen, öffentliche und private Bauherren und junge, hochinnovative Architekten und Bauingenieure berichteten über Herausforderungen und Lösungen, um das Planen, Bauen und auch den Betrieb von Bauwerken mit Hilfe von digitalen Methoden und Werkzeugen nachhaltig und klimaneutral zu ermöglichen. Getragen und organisiert wird der Bauherrenkongress von der IHK Karlsruhe als Gastgeberin, der Akademie der Ingenieure, den Unternehmen Allplan, Bung, Vollack und Ingenieurgruppe Bauen (allesamt Mitglieder bei buildingSMART Deutschland).

Am 4. Karlsruher Bauherrenkongress nahmen gut 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Deutschland teil, eröffnet wurde der Bauherrenkongress von Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup, der auch für die Technologieregion Karlsruhe sprach, und dem Vizepräsidenten der IHK Karlsruhe, Reinhard Blaurock.

Thema seines Impulsvortrags war die wachsende Bedeutung der Bioökonomie als strategischer Zukunftsfaktor für das Bauwesen. Angesichts der hohen Klima- und Umweltbelastung traditioneller Baustoffe, wie Beton oder Verbundwerkstoffe, ist die Entwicklung neuer, biogenerischer Werkstoffe für das Bauwesen ein Schlüsselfaktor, um Klimaschutzziele erreichen zu können. Wie das geht, das zeigte das Team von Roofkit, einer interdisziplinären Studentengruppe des KIT, die im vergangenen Jahr mit ihrem Konzept eines Aufstockungsbauwerks aus nachhaltigen Roh- und Baustoffen den prestigeträchtigen Solar Decathlon Europa Wettbewerb gewonnen hat. Eine der Kernideen von Roofkit: alle genutzten Materialien sind aus nachhaltigen Quellen und wieder lösbar verbunden, etwa über Schraub- oder Steckverbindungen. So kann das in Modularbauweise gefertigte Bauwerk vollständig in seine Einzelkomponenten zerlegt und alles zu 100 Prozent wieder genutzt werden.

So wie das neu bauen neu gedacht wird und vielfältige, hochinnovative Ansätze dafür bereits heute verwirklicht werden, so braucht es auch für den Umgang und die Ertüchtigung bestehender Bauwerke intelligente und neue Ideen. Beim „Bauen im Bestand am Beispiel der Kopfklinik in Heidelberg“ wurde dies besonders deutlich. Sandra Albiez, die kommissarische Leiterin der Hochbau-Abteilung bei Vermögen und Bau Baden-Württemberg präsentierte einen eindrucksvollen Einblick in die Überlegungen, um bei laufendem Klinikbetrieb eines der größten Krankenhäuser im Südwesten grundlegend zu sanieren. Dies gelingt nur mithilfe digitaler Methoden und Werkzeugen wie Building Information Modeling und Lean Management. Schon die Vorplanung des Megaprojektes – die Sanierungsphase wird insgesamt rund 20 Jahre dauern – stützt sich auf modernste digitale Methoden und Werkzeuge, um von Anfang an sowohl die Kommunikation mit allen am Planungs- und Bauprozess beteiligten Menschen als auch den fachlichen Austausch mit den Nutzern des Klinikums, also den Pflegekräften und Ärzten, zu optimieren.

Wie sehr eine noch so gute Planung durch extreme externe Einflüsse null und nichtig werden, das stellte Sandra Tretter vom Projektteam Campus Neues Klinikum Lörrach vor. Dort war es der russische Angriff gegen die Ukraine und die sich daraus ergebende Wende unserer Energieversorgung die das zuvor erdachte Energiekonzept grundlegend infrage stellte. Innerhalb kürzester Zeit - und auch hier gelang dies mithilfe digitaler Methoden und Techniken in fast reibungsloser Art und Weise - wurde die Energieversorgung nahezu vollständig auf regenerative Quellen umgestellt, was erhebliche Mehrkosten nach sich zieht, jedoch im Lauf der Nutzungsphase zu Einsparungen in nennenswerter Höhe führen wird.

Der 4. Karlsruher Bauherrenkongress bot zudem mit interaktiven Diskussionspanels weitere Einblicke und Erkenntnisse zu neuartigen Vertragsmodellen, die auf enge Kooperation und Transparenz abzielen und zu 3D-Bestanderfassung als Ausgangspunkt von Building Information Modeling.

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